Research: Humanitarian Architecture

„For me, you know, a disaster zone crystallizes a lot of issues that are present in design […] and it really breaks down the practice of architecture into motives and principles. Intellectually it’s challenging, because a lot of the support systems that we use as an architect are absent, the needs are more desperate, and the successes, I think, are more fulfilling.“


Michael Murphy, Nichtregierungsorganisation Mass Design Group, Interview in: Esther Charlesworth (Hrsg.): Humanitarian Architecture. New York, 2014, S. 119.


Im Zentrum meiner interdisziplinären Recherchearbeit stehen historische Lern- und Austauschprozesse von ArchitekInnen und PlanerInnen bei internationalen humanitären Institutionen und Hilfsorganisationen, ferner die Rolle beteiligter nationaler sowie transnationaler epistemic communities und besorgter Öffentlichkeiten sowie staatlicher Stellen.

Im Zuge der beiden Weltkriege und der durch sie ausgelösten Flucht- und Migrationsbewegungen konstituierten sich Flüchtlingslager als humanitäre Bauaufgabe und wurden als solche zum tagespolitischen Gegenstand einer global governance, die entscheidend von Netzwerken an ExpertInnen gestaltet und somit als zeitlose, universelle Bauaufgabe artikuliert wurde.

Im Zeitraum der 1960er und 1980er Jahren erfuhr die Sorge um humanitäre Notversorgungen einen anderen Schwerpunkt im Vergleich zu den Jahrzehnten zuvor, als die Persistenz von ökologischen Krisen und sozialen sowie kriegerischen Auseinandersetzungen zu einer Verschränkung von Nothilfen führte.

Die Konsequenz dieser Verknüpfung bewirkte die Formierung eines Feldes an humanitärer Expertise im globalen Maßstab, zu dessen Sorgen nun ebenfalls eine Standardisierung von humanitären Notunterkünften gehört.

Siehe zu Relevanzfragen eine wachsende Zusammenstellung von Aspekten.

Das Forschungsprojekt „Build Back Better! Architectures of Security and Natural Disasters: Aftercare, Reconstruction and Prevention in the 20th Century“ ist am Lehrstuhl von Prof. Nicolai Hannig angesiedelt (TU-Darmstadt) und wird von der Gerda Henkel Stiftung im Sonderforschungsprogramm Sicherheit, Gesellschaft und Staat gefördert.

The research project „Build Back Better! Architectures of Security and Natural Disasters: Aftercare, Reconstruction and Prevention in the 20th Century“ will be hosted by Prof Nicolai Hannig (Technical University Darmstadt, Germany) and is funded by Gerda Henkel Foundation. The research project takes part in the Special Programme Security, Society and the State.

(Bild: Logo Gerda Henkel Stiftung)

Weiterführende Informationen:

ORCID ID: https://orcid.org/0000-0003-2156-8140

Pressemitteilung Technische Universität Darmstadt: Wiederaufbau als Chance (07.09.2022)

Projektseite Technische Universität Darmstadt, Fachbereich 02, Institut für Geschichte.

Zotero Group Build Back Better! mit laufend aktualisierter Bibliographie des Forschungsprojektes: https://www.zotero.org/groups/4754767/build_back_better

L.I.S.A. Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/

Thematisch vernetzte Publikationen:

Adrian Franco: Eine Notunterkunft aus der Zeit des Nationalsozialismus ausstellen. Zu Besuch im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim. Veröffentlicht auf: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de (05.02.2023), zuletzt besucht am 05.02.2023.

Julian Schellong und Adrian Franco: Architektur unter Beschuss. Schutzbauten und Wiederaufbau in der Ukraine Interview mit Architekt und Architekturhistoriker Philipp Meuser. Veröffentlicht auf: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de (29.12.2022), zuletzt besucht am 03.01.2023.

Adrian Franco: Review Article: Where is the ‘Human’ in Contemporary Environmental Migration History Readings on the Backdrop of the Ethiopian Famine Crisis of the 1970s and 1980s. In: Global Histories 2 (2016) 1, S. 84-94.

Adrian Franco: Conference Report: The Emergence of Humanitarian Intervention. Concepts and Practices in the Nineteenth and Twentieth Centuries (2013). In: H-Net Reviews in the Humanities and Social Sciences.

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